Alles kommt, wenn wir es brauchen – und dürfen wir nicht einfach dankbar sein?
Es gibt Tage, an denen ich deutlicher als sonst spüre, wie geführt dieses Leben ist. Dass alles, wirklich alles, genau dann auftaucht, wenn es gebraucht wird – und genau dann geht, wenn es nicht mehr zu mir gehört.
Gestern war so ein Tag, an dem vieles in mir sehr unruhig war. Ich habe nur ganz kurz geschlafen in der Nacht davor. Mein ganzer Körper war voller Anspannung, mein Herz voller Emotionen, mein Kopf voller Geschichten. Ich habe geatmet, viel geatmet – und trotzdem war ich zeitweise alles andere als bewusst. In diesen Stunden habe ich wieder erfahren, wie tief alte Muster noch wirken können, wie laut das Ego schreit, wenn etwas gehen will.
Heute Nacht habe ich endlich raus geschlafen. Und heute Vormittag, nachdem ich noch einmal zwei Stunden im Bett geblieben bin, kam um Punkt 11:11 Uhr diese Klarheit. Dieses leise Aufatmen, wenn der Nebel sich lichtet. Dieses tiefe Erinnern: Ich bin nicht meine Gedanken. Ich bin nicht meine Gefühle. Ich bin nicht die Geschichten, die mein Verstand erzählt. Ich bin das, was darunter liegt – bewusst, weit, getragen.
Ich empfinde in all dem ein stilles Vertrauen. Meine innere Führung – Baba – zeigt mir immer wieder, dass das Leben sich kümmert. Dass alles kommt, wenn wir es brauchen, und geht, wenn es Zeit ist.
Dass Fülle nicht erst dann entsteht, wenn wir sie „verdient“ haben oder wenn alles perfekt sortiert ist. Fülle ist da. Immer. Man sieht sie nur mit dem Herzen wirklich gut.
Ich sehe diese Fülle jeden Tag:
In den Augen meiner Kinder, wenn sie lachen, toben, traurig sind oder mir von ihrem Tag erzählen.
Im stillen Raum mit meinen Yogaschüler:innen, wenn wir zusammen atmen und niemand mehr so genau weiß, wo das Ich endet und das Wir beginnt.
In den Momenten, wenn nach Tränen und Chaos wieder Frieden einkehrt.
Am Donnerstagabend war so ein besonderer Raum. Meine aktuelle Yogalehrer:innen-Ausbildung – eine kleine Gruppe Yoga-Jungs und -Mädels, mit offenen Herzen und einer tiefen Bereitschaft, sich auf den Weg nach innen einzulassen. Es war still und weit, ein Raum voller Vertrauen, voller Hingabe. Ich danke euch von Herzen dafür. Für euer Einlassen, euer Mitgehen, euer Licht.
Natürlich ist nicht jeder Fan vom Lichtlächeln, von meinem Weg oder meiner Art, Yoga, Humor und Leben miteinander zu verweben. Auch das ist vollkommen in Ordnung. Für manche bin ich zu viel, zu frei, zu anders. Ich grüße euch alle – die, die sich abwenden, die, die kritisch sind, die, die einfach andere Wege gehen. Wir sind alle eins. Jeder darf sein.
Ich bin dankbar für die Menschen, die bleiben. Für meine treuen Weggefährt:innen, meine Familie, meine Yogaschüler:innen, meine Kinder. Für meine Mama und meinen Papa, die mich getragen haben, als ich fast nichts hatte außer Vertrauen. Für meine Brüder und ihre Kinder, die auf ihre Art Teil dieses Weges sind.
Ich bin dankbar für mein entstehendes Mitglieder-Portal, in dem so viel Herzblut, Kreativität und tägliche Arbeit steckt.
Und ich bin dankbar für die vielen Erfahrungen der letzten Wochen – für das Loslassen, das Chaos, das Wiederfinden, das Erinnern.
Wenn ich zurückschaue, sehe ich kein perfektes Leben. Ich sehe ein Leben voller Übergänge, voller Verluste und Geschenke, voller Zweifel und Erkenntnis. Ich sehe ein Leben, das mich lehrt, dass alles kommt, wenn ich es brauche, und alles geht, wenn es an der Zeit ist.
✨ Falls du dich gerade selbst im Übergang findest, hier ein paar Inspirationen für dich:
🌿 5 Kraftfragen
- Was darf ich heute liebevoll loslassen, damit Raum für Neues entsteht?
- Woran erkenne ich, dass etwas nicht mehr zu mir gehört?
- Wie fühlt es sich in meinem Körper an, wenn ich im Vertrauen bin?
- Welche Geschenke bringt mir der Abschied?
- Was möchte jetzt durch mich ins Leben kommen?
🌿 5 Affirmationen
- Ich vertraue, dass alles zur richtigen Zeit kommt und geht.
- Ich öffne mich für den Wandel und begrüße das Neue.
- Mein Herz erkennt, was stimmig ist.
- Ich lasse los in Liebe und Dankbarkeit.
- Ich bin gehalten – immer.
🌿 5 praktische Alltagstipps
- Schreibe jeden Morgen auf, wofür du dankbar bist – gerade auch für das, was sich verändert oder verabschiedet.
- Lege bewusst einen Abschiedsritual-Tag ein: zünde eine Kerze an, danke dem, was du loslässt, und stelle dir vor, wie es in Frieden weiterzieht. (Das mache ich heute.)
- Gehe spazieren, wenn du merkst, dass dein Kopf festhält – die Bewegung hilft, Altes abzuschütteln.
- Sprich laut aus, wozu du jetzt Ja sagst – das Neue darf dich hören.
- Atme in dein Herz, wann immer Zweifel auftauchen – dort wohnt dein Vertrauen.
Dafür bin ich heute einfach nur: dankbar.
Von Herzen –
Peter 🌿